Am 28. Juni 1914 fallen in Sarajewo die schicksalsschweren Schüsse auf Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gattin. Bald steht Europa in Flammen. Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ nimmt ihren Lauf. Weltweit stehen fast 70 Millionen Menschen unter Waffen. Die kaiserliche Haupt- und Residenzstadt bleibt zwar von den Kampfhandlungen verschont, steht aber trotzdem im Epizentrum des Krieges. Er ist allgegenwärtig und polarisiert. Kriegsbegeisterung, Größenwahn, Profitgier und Jubel auf der einen Seite, Hungeralltag, Tuberkulose, Frauenarbeit, Kriegsinvalidität auf der anderen.
Aus der kaiserlichen Haupt- und Residenzstadt, der glanzvollen Metropole des zweitgrößten Staates Europas, wird eine Kasernenstadt, eine Lazarettstadt, eine Flüchtlingsstadt, eine Stadt der Kriegsinvaliden, schließlich die „Wasserkopfhauptstadt“ eines Kleinstaates.
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