Siebenhirten - Ein Dorf am südlichsten Rand von Wien
Mit unserer Führung durch Siebenhirten begeben wir uns an die südlichste Peripherie Wiens, die erst durch den Bau der U6 näher an das Stadtzentrum gerückt ist. Ursprünglich handelte es sich um ein bäuerlich geprägtes niederösterreichisches Straßendorf, seit dem 19. Jh. mit Brauerei, einigen kleinen Betrieben und Ziegelwerken. Erst durch die Schaffung von Groß-Wien 1938 wurde es der Stadt eingemeindet. Durch die Nähe ausgedehnter Zulieferbetriebe für die Flugmotorenwerke Ostmark und einer Raffinerie wurde es 1944 Zielgebiet verheerender alliierter Fliegerangriffe, sein heutiges Erscheinungsbild ist daher vielfach von Nachkriegsarchitektur geprägt.

Stadthallenarchitekt Roland Rainer hat hier seine Spuren hinterlassen ebenso wie der als italienischer Zwangsarbeiter nach Wien versetzte Bildhauer und Schüler Fritz Wotrubas, Wander Bertoni, oder Hans Alexander Brunner, von dem das monumentale Wandgemälde im Chor der neu errichteten Pfarrkirche St. Martin stammt. Reihenhäuser und Großwohnanlagen der Gemeinde Wien haben seit den 60er Jahren die alten Flurstrukturen verdrängt. Trotzdem ist vor allem im Bereich der Ketzergasse noch vieles vom ländlichen Dorfcharakter erhalten geblieben, auf dem kleinen Ortsfriedhof erzählen die wenigen verbliebenen Grabsteine von den einstigen Bewohnern, auch Spuren der bis 1926 in Betrieb stehenden Brauerei Schellenhof haben sich erhalten. Umfangreiches historisches Bildmaterial untermalt den Rundgang.
Treffpunkt 23., U6-Station Siebenhirten, Ausgang Baslergasse
Termin(e) Für diese Führung gibt es im Moment keine öffentlichen Termine, sie kann aber gerne für eine geschlossene Gruppe gebucht werden.
Achtung
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