Einst war Hernals eine selbständige Vorortegemeinde, beliebt beim Adel und jenen Bürgern, die es sich
leisten konnten, hinaus ins Grüne zu fahren oder dort ihre Sommerfrische zuverbringen. Ende des 19. Jh.
wurde siezusammen mit Dornbach und Neuwaldegg als 17. Bezirk nach Wieneingemeindet. Während die
Letzteren immer noch aus alten Dorfkernen, Villenviertel, Wald- und Weinbauflächen bestehen,
dominiert im bevölkerungsreichen Alt-Hernals zwischen Gürtel und Vorortelinie eine dichte, oft
abgewohnte gründerzeitliche Verbauung. Aber ein spürbarer Wandelzeichnet sich ab, es wird gebaut,
renoviert und revitalisiert und die leichte Erreichbarkeit der Innenstadt und des Wienerwalds wie auch
eine lebhafte multi-kulturelle Lokalszene machen das alte Hernals wieder attraktiv.
Auf unserer Grätzelerkundung durch das alte Hernals wollen wir unter Zuhilfenahme von historischem
Bildmaterial diesem Wandel nachspüren. So verfolgen wir unter anderem den Verlauf der Als, die Wien
einst mit Trinkwasser versorgte, heute aber unserem Blick entschwunden ist. Wir besichtigen die
Pfarrkirche St. Bartholomäus und ihren normalerweise nur um Ostern geöffneten Kalvarienberg und
beschäftigen uns mit den Meilensteinen der Bezirksentwicklung, den Industriegründungen, dem Abbruch
des Linienwalls, dem Bau des Jörgerbads und der Eröffnung der ersten Freiluft-Kunsteisbahn der Welt.
Legendär waren auch die
Vergnügungsstätten, deren Stars-von den
Schrammeln über Hermann Leopoldi bis
Hansi Lang-wir noch einmal vor den Vorhang
holen wollen. Geschichte im wahrsten Sinne
des Wortes hat mit dem Hernalser Fritz
Mandelbaum alias Eric Morton auch das
traditionsreiche Gymnasium in der
Geblergasse geschrieben. |